Univ.-Prof. HR MMag. DDr. Erwin Rauscher opens PALM Symposium
Rektor Rauscher is famous for his sophisticated and humorous speeches. He thus opened the PALM Symposium with a multilingual speech which encouraged the visitors to “have the courage to consider language as wellness for the brain” and a suggestion to follow the 10 commandments of multilingualism.
Univ.-Prof. HR MMag. DDr. Erwin Rauscher:
10 Gebote rund um Mehrsprachigkeit als eigene Gedankensplitter und Nachdenklichkeiten, als Angebote und Anregungen:
1.
Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenz und Toleranz gegenüber der Verschiedenheit von friedlichen Lebensentwürfen sind explizite Bestandteile der Bildung in einer modernen europäischen Gesellschaft.
2.
Bei jeder Europawahl zeigt sich, wie sinnvoll es ist, jene Sprache zu sprechen, die von den Menschen gesprochen wird, gerade in Bezug auf Emotionen sowie politische und kulturelle Unterschiede.
3.
Ohne freudig akzeptierte Mehrsprachigkeit lässt sich ein geeintes Europa nicht denken.
4.
Mehrsprachigkeit ist ein Schlüssel zu beruflichem Erfolg – davon darf die Pädagogik nicht ausgenommen bleiben.
5.
Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit in der PädagogInnenbildung soll als verpflichtendes Modul
zentral verankert werden – nicht bloß als optionales Angebot.
6.
Wenn in Österreich jedes vierte Kind im Landesdurchschnitt eines mit Migrationshintergrund ist, brauchen wir auch LehrerInnen mit einem solchen.
7.
Es ist zur Aufgabe von Schule geworden, das Leben mit sprachlicher Heterogenität zu lehren und nicht an Fragen hängen zu bleiben wie etwa an jener, ob Kinder im Kindergarten richtig Deutsch sprechen lernen sollen, wenn sie zuhause nur Kroatisch reden.
8.
Interkultureller Dialog (Schulfest mit Speisen aus den Herkunftsländern der SchülerInnen) reicht nicht aus – es braucht Vermittlung und Verständnis von Transkulturalität an Beispielen (der Musik, der Kunst, der Literatur, der Architektur, der Biologie), aufbereitet für den schulischen Gebrauch.
9.
Für Kinder bedeutet die Sprache nicht nur Kommunikationsmittel, sie ist auch Teil ihrer Persönlichkeit.
10.
Reduzieren wir Menschen mit Migrationserfahrung nicht auf ihren Betroffenheitsstatus als MigrantInnen. Kommunizieren wir nicht nur über sie, sondern vor allem mit ihnen.