Fabel
3193
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Text number: 3193
Name: anonymous
Age: 14
Country: Austria
School: 4 - Academic Secondary School
Fabel
Vor langer, langer Zeit lebten einmal ein Fuchs, ein Eichhörnchen und eine Maus. Alle von ihnen wohnten im Wald. Der Fuchs wohnte in einem Fuchsbau nahe am Bach, der durch den Wald floss, das Eichhörnchen hatte eine Höhle auf einem hohen, alten Baum und die Maus lebte in einem winzig kleinen Loch direkt unter einem Busch.
Eines Tages kam ein gewaltiger Sturm auf. Die Bäume bogen sich nur so hin und her. Das Eichhörnchen hatte große Angst und flüchtete von seinem Baum auf den sicheren Boden. „Hier fühle ich mich viel sicherer! Doch wo soll ich jetzt schlafen?”, sagte das Eichhörnchen leise. Es machte sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause, denn als es sich umdrehte, hörte es schon das laute Rauschen des umfallenden Baumes, in dem es gerade noch gewohnt hatte.
Am nächsten Morgen trafen das Eichhörnchen und die Maus aufeinander. ,,Guten Morgen, Frau Eichhorn! Haben Sie gut geschlafen?”, fragte das kleine Mäuschen mit einem entzückenden Grinsen im Gesicht. ,,Sehe ich etwa so aus, als hätte ich gut geschlafen? Ich war die ganze Nacht wach und habe einen passenden Schlafplatz für mich gesucht, aber nichts gefunden! Gestern Abend ist mein Baum umgeknickt und seitdem habe ich kein Zuhause mehr!”, antwortete das Eichhorn genervt. Doch gerade als die Maus ihr anbieten wollte, bei ihr unter dem Busch zu übernachten, drehte sich das Eichhörnchen um und suchte weiter.
Am nächsten Vormittag begann es stark zu regnen. Der Bach drohte überzulaufen und der Fuchs musste seinen Bau verlassen. ,,So ist es viel sicherer! Doch wo soll ich denn jetzt wohnen?”, sagte der Fuchs niedergeschlagen und begann einen neuen Bau zu suchen. Nach einigen Stunden begegneten sich der Fuchs und das Eichhörnchen. „Hei Eichhörnchen, was machst du um diese Zeit noch hier?”, fragte die Fuchs verwundert. Das Eichhörnchen antwortete traurig: „Gestern habe ich mein Zuhause verloren! Der starke Wind, er hat es umgeweht und jetzt weiß ich nicht wohin.“ „Ich würde dir ja gerne anbieten bei mir zu wohnen, doch leider wurde meine Höhle überschwemmt und ich weiß auch nicht wohin!”, sagte der Fuchs niedergeschlagen.
Da kroch plötzlich die Maus hervor und sah den Fuchs und das Eichhörnchen mit ihren traurigen Gesichtern. „Keine Sorge”, meinte es, ,,ihr könnt bei mir unter dem Busch schlafen, da ist Platz für uns alle.“ Den beiden gefiel die Idee. Da meinte der Fuchs zur Maus: „Das Eichhörnchen und ich haben ein rotes, glänzendes Fell. Du bist nur eine graue Maus, darum darfst du nicht bei uns unter dem Busch schlafen. Du musst dir ein eigenes Plätzchen suchen.“
Das Eichhorn betrachtete die Maus und stimmte dem Fuchs zu, und meinte, dass das Mäuschen nicht schön genug wäre, bei ihnen zu nächtigen.
Die Maus war wie gelähmt und fühlte sich traurig. „Ich wollte doch den beiden nur helfen und jetzt schließen sie mich aus, weil mein Fell nicht so auffällig wie ihres ist.” Niedergeschlagen verließ es sein Quartier, um ein neues Plätzchen zu suchen.
Der Fuchs und das Eichhörnchen waren sehr zufrieden, die Maus los zu sein. ,,Sie passt nicht zu uns und darum bin ich froh, dass wir sie los sind”, meinte der Fuchs. Beide kuschelten sich unter den Busch der Maus.
Die Kleine lief durch den Wald und suchte nach einem neuen Schlafplatz und konnte einfach keine Ecke finden, wo es sich ausrasten konnte und vor dem Regen sicher war. Es merkte gar nicht, dass es im Kreis lief und stand auf einmal wieder vor seinem Busch, unter dem die zwei mit ihrem roten Fell gemütlich dalagen.
Da erblickte das Eichhörnchen die durchnässte, traurige Maus und begann über ihre Entscheidung nachzudenken. Es sagte zum Fuchs: „Ich glaube, wir haben einen großen Fehler gemacht. Wir hätten die Maus nicht ausschließen und niedermachen sollen. Sie wollte uns helfen und wir waren gemein.” Der Rotfuchs lachte nur, als er die heruntergekommene Maus sah und meinte, dass er mit niemanden etwas zu tun haben wolle, der anders wäre.
Da begann sich das Eichhorn über den Fuchs zu ärgern. ,,Wir Tiere im Wald müssen zusammenhalten und nicht ein anderes Tier wegen seiner Größe oder Farbe niedermachen. Ich schäme mich dafür, dass wir so grausam und gemein waren. Alle Tiere sollten uns gegenseitig helfen, dann sind wir am sichersten im gefährlichen Wald.” Die Maus freute sich über die Worte des Eichhörnchens. Dem Fuchs war das Ganze zu dumm. Er bemerkte nun, dass die beiden kleinen Tiere ohnehin unter seinem Niveau waren und trollte sich davon. ,,Die sind mir zu blöd, diese nervigen, kleinen Nager. Die sollen froh sein, wenn ich sie nicht fresse. Das wäre das Beste, denn dann müsste ich das hässliche, graue Fell nicht mehr ansehen”. Schimpfend zog er ab.
Die Maus bedankte sich beim Eichhörnchen für ihr Mitleid. Dieses meinte: „Siehst du, so schnell kann ein gemeiner Anführer selbst zum Außenseiter werden. Ich werde in Zukunft nachdenken, ob ich mit meinem Handeln jemanden kränke, bevor ich etwas tue. Ich habe heute viel gelernt.”
Von da an lebten die Maus und das Eichhörnchen zusammen und trennten sich nie wieder. Sie waren beste Freunde.
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