Text number: 3233

Name:   anonymous
Age: 11
Country: Austria
School: 4 - Academic Secondary School

Das Grimmingtor

Der mächtige Grimming wurde früher für höher gehalten als der Dachstein. In dem Grimming war eine Vertiefung, das Grimmingtor. Die Bezeichnung dafür ist das Steinerne Tor. Das Grimmingtor öffnet sich nach Volksglauben nur für kurze Zeit, wenn die Irdninger Glocken am Peterstag läuten.

Eine arme Witwe mit einem Töchterchen lebte am Fuße des Grimmings. Der Vater starb und sie waren sehr arm. Sie litten große Not. Doch sie hörten von der Schatzhöhle des Grimmings. Am Peters- und Paultag, am 29.6., ging die Witwe mit dem Kind zum Grimmingtor. Mit dem Glockenschlag war das Tor offen und die Mutter holte so viel Gold wie sie nur konnte. Sie ging aus der Höhle raus und wollte sofort nochmals hineingehen. Doch da schloss sich das Tor und sie bemerkte, sie hatte das Kind in der Höhle vergessen. Sie jammerte und weinte. Aber es half nichts.

Sie fragte um Hilfe und ein weiser Mann riet ihr wieder nächstes Jahr hinzugehen. Sie wartete ein Jahr. Und am Peters- und Paultag öffnete sich das Tor mit dem Glockenschlag. Das Kind saß da. Sie wollte nur das Kind. Sie hatte keine Augen mehr für das Gold. Das Kind erzählte von einer weißen Frau und einem Steinbock, die es gepflegt hatten und ihm Essen gebracht hatten. Alles war gut.

Man merkt: Das Kind ist ein viel größere Schatz als das viele Gold.

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